Schultheater gegen Crystal und Co.

16 Schüler an der Realschule spielten ein Anti-Drogen-Theaterstück – Der Vortrag von  Polizeihauptmeister Josef Ingerl griff das Thema ebenfalls auf.

Trotz Aufklärung werden gut gemeinte Ratschläge im Kampf gegen Drogen oftmals nicht ernst genug genommen. Die Realschüler in Oberroning versuchten daher etwas Neues. 16 Schüler spielten ein Anti-Drogen-Theaterstück“, das auch den Mitschülern zeigte, wie Drogen ein Leben zerstören kann.

Englischlehrerin Adelheid Streu hat mit Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 5 bis 9 im Wahlfach „Schultheater“ das Bühnenstück „Crystal“ einstudiert. Am vergangenen Dienstagabend wurde es vor ca. 250 Besuchern in der Turnhalle gespielt. Polizeihauptmeister Josef Ingerl von der Polizeiinspektion Rottenburg griff die Drogenproblematik im Anschluss aus seiner Sicht ebenfalls auf und beantwortete Fragen der Eltern.

In „Crystal“ von Joachim Juan spielte Raphael Forthuber (9 a), einen 14-jährigen, der alles hat, was sich ein Junge seines Alters nur wünschen kann, er ist beliebt und hat Lisa (Johanna Meyer, 9 b) zur Freundin. Aber Michael hat Angst, bei der Prüfung in Mathematik zu versagen und deshalb Ärger von seinem Vater zu bekommen. Der coole 17-jährige Jan (Michael Schack, 9 b) kennt scheinbar ein Wundermittel für die Lösung aller Probleme. Nora, seine Freundin (Lea Grill, 9 b) unterstützt ihn anfänglich sogar bei seinen zweifelhaften Geschäften.

Lisas Schwester Ronja (Lisel Müller, 6 a) findet heraus, dass Drogen im Spiel sind und macht das Richtige in dieser Situation: Sie wendet sich an Michaels Mutter, Frau Sponheim (Kristin Nagel, 8 a), denn Michael ist plötzlich verschwunden. Der Showdown findet auf dem Polizeirevier mit den Darstellerinnen Laura Gahr, 8 a und Lara Junge, 6 a statt. Die Kommissarin sagt, dass Michael gefunden wurde, aber das Ende bleibt offen …

Der Aufführung der Schüler kam bei den Besuchern sehr gut an, nicht nur, weil sie laut Regisseurin Adelheid Streu als Schauspieler in Bestform waren. Es gelang ihnen hervorragend, sich in die jeweilige Rolle hineinzuversetzen. Die Schüler fanden das Stück auch selbst gut, weil es die Problematik und auch den Stress aufgreift, dem sie im "echten" Leben oft ausgesetzt sind: Schulstress, Angst vor dem Versagen, cool sein.

Polizeihauptmeister Josef Ingerl ging der Problematik weiter nach und sprach über illegale Suchtmitteln wie Speed, Crystal, Heroin, Haschisch und sogenannte Legal Highs. Speziell bei den bei Jugendlichen seien „Legal Highs“ wie Badesalz, Kräuterzigarettenmischungen sehr beliebt, sagte er. Die große Gefahr gehe auch von bewusstseinserweiternden Stoffen aus. Bei Konsum könne es sein, dass man im schlimmsten Fall ins Koma falle und sogar sterbe. Zur Sprache kamen auch die möglichen Konsequenzen des illegalen Drogenkonsums. 

Marianne Schmid