Mit den Augen des Autofahrers sehen
„Hallo Auto“ in Zusammenarbeit mit dem ADAC für die fünften Klassen durchgeführt
Ein Kind läuft auf die Straße, wird von einem Auto erfasst und bleibt verletzt liegen. Damit dieser Alptraum für Eltern nicht eintritt, führte die Realschule Oberroning in Zusammenarbeit mit dem ADAC Südbayern in der vergangenen Schulwoche den Verkehrsunterricht „Hallo Auto!" durch.
Unterstützt wurde die Aktion von der Jugendfeuerwehr Oberroning. Dabei erarbeiteten die beiden fünften Klassen anhand vieler praktischer Übungen den Reaktions-, Brems- und Anhalteweg von Mensch und Auto. Der ADAC-Moderator verstand es geschickt, die Kinder für die Problematik des Bremsverhaltens zu sensibilisieren.
Anhand einiger Testläufe wurde klar, dass es unmöglich ist, auf Kommando sofort zu bremsen. Die „Schrecksekunde“, innerhalb derer Sinneseindrücke erst verarbeitet und dann in motorische Befehle umgewandelt werden müssen, sorgt dafür, dass der tatsächliche Anhalteweg deutlich länger ist als der eigentliche Bremsweg. Dass die Formel „Reaktionsweg + Bremsweg = Anhalteweg“ immer gilt, konnten die Schüler anschließend bei der Demonstration durch das Testauto feststellen. Der ADAC-PKW benötigte bei einer Geschwindkeit von 50 km/h 26 Meter, bis er zum Stillstand stand. Der sogenannte Reaktionsweg, bei dem das Auto noch ungebremst weiterfuhr, betrug sage und schreibe 14 Meter. Der Moderator erklärte den Kindern, dass sich dieser Reaktionsweg unter bestimmten Bedingungen wie Alkoholeinfluss, schlechten Straßenverhältnissen, ungenügender Profilreife etc. noch erheblich verlängern kann. Dadurch wurde klar, dass es in der Realität kaum abzuschätzen ist, wann ein Fahrzeug tatsächlich zum Stehen kommt. Nach vielen anschaulichen Experimenten und Demonstrationen durften die Kinder schließlich selbst eine Notbremsung mit dem ADAC-PKW durchführen.
Marianne Schmid