52 Schüler haben den Realschulabschluss erreicht

9 Schülerinnen und Schüler mit einem Einserschnitt – Manuel Kümper bester Schüler (Gesamtnote 1,27) – Felix Stöckl erhielt den Pfarrer-Gahr-Preis

Für die 52 Absolventen an der Realschule Oberroning haben sich Durchhaltevermögen und Einsatzbereitschaft in den vergangenen sechs Jahren gelohnt. Alle Schüler haben das gesteckte Ziel mit dem Realschulabschluss erreicht und wurden am vergangenen Freitag von der Schule in eine Welt entlassen, in der sie auch mit möglichen Umwegen und plötzlichen Staus zurechtkommen sollen. Schulleiterin Anna Maria Müller zeichnete neun Schüler für besondere schulische Leistungen aus. Erstmals wurden nicht nur gute Zensuren, sondern auch anhaltendes soziales Engagement mit einem Sozialpreis, dem Pfarrer-Gahr Preis belohnt. Diese Auszeichnung, dotiert mit einem Preisgeld von 100 Euro, erhielt Felix Stöckl aus der Klasse 10b.

Begonnen wurde der Festtag mit dem Gottesdienst in der Oberroninger Kirche, der von Pfarrer Klaus Beck, einem ehemaligen Schüler zelebriert und von den Absolventinnen und Absolventen, Lehrkräften und vom Lehrerchor mitgestaltet wurde. Studienrätin Eva Kerner ließ als Zeichen der Gemeinschaft und als Symbol für verschiedene Lebenssituationen für jeden Schüler einen bunten Luftballon in die Kirche bringen.

Für eine Erfrischung sorgte in bewährter Weise der Elternbeirat im Schulhof. Festlich gekleidete Jugendliche mit ihren Familien und Lehrkräfte versammelten sich in der Sporthalle. Realschulkonrektor Wolfgang Maier hieß dort die Ehrengäste, ehemalige Lehrkräfte und die gesamte Schulfamilie willkommen. Ganz besonders dankte er der Oberroninger Schulband mit den Schülern Kimberly Kalb, Eva Maria Schollmayer, Lukas Mayerhofer, Timo Kasten und "special Neuntklassgast" Lisa Fankhänel, die für den gesamten musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgten.

Nun wandte sich die Schulleiterin Anna Maria Müller an die Absolventen. Vor sechs Jahren seien diese Absolventen an der Realschule mit der klaren Vorgabe angetreten, den Realschulabschluss zu erreichen, sagte sie. Das bedeutete, sich mit den neuen schulischen Anforderungen zu arrangieren und den vorherrschenden Leistungsanforderungen gerecht zu werden. „Um das gesteckte Ziel – ähnlich wie bei einem Navigationssystem – nicht zu verpassen, war bei einigen Schülern eine Änderung der Arbeitshaltung erforderlich. Dabei waren Eltern und Lehrkräfte unüberhörbare Navigatoren für die noch zu bewältigende Wegstecke. Der geforderte Einsatz ließ manche an die eigenen Grenzen stoßen – der dabei gezielte Erfolg spricht heute für sich", sagte sie und gratulierte dazu.

„Nach dieser Zieletappe beginnt nun demnächst für einige eine Ausbildung oder eine weiterführende Schule", gab sie mit auf den Weg. Das bedeute für dann fast erwachsene Damen und Herren, die eine klare Vorstellung von ihrem künftigen Leben haben: Zieldaten eingeben und neue Herausforderungen meistern, nicht allen Navigatoren blindlings zu vertrauen, sondern mit einem gesunden Menschenverstand deren Ratschläge zu hinterfragen. Sie wünschte allseits Gottes Segen und eine gute Fahrt auf der Straße des Lebens, wenig Staus und kaum Umwege, damit auch das nächste Ziel erreicht werde.

Im Namen der Stadt Rottenburg gratulierte die dritte Bürgermeisterin Angelika Aiwanger in Vertretung von Bürgermeister Alfred Holzner den Jugendlichen auch im Namen von Landrat Peter Dreier zu diesem neuen interessanten Abschnitt und zur „Eintrittskarte ins Leben". Diese biete den jungen Leuten eine große Chance, da die Wirtschaft momentan qualifizierten Nachwuchs händeringend suche.

Der ersehnte Augenblick der Zeugnisübergabe war nun gekommen. Die Schülerinnen und Schüler erhielten die Dokumente von Schulleiterin Anna Maria Müller und Konrektor Wolfgang Maier sowie den Klassenleitern Claus-Peter Englhardt und Peter Bernklau überreicht. Neun Schülerinnen und Schüler mit einer eins vor dem Komma wurden gesondert geehrt. Das beste Ergebnis erzielte Manuel Kümper, 10a (1,27), gefolgt von Franziska Krojer, Johanna Roithmayr, Vera Staimer und Lea Treutinger (alle 1,64), Benedikt Furthmeier und Dennis Zellner (beide 1,82), Andre Zellner und Melina Papadopoulos (beide 1,91).

Als Schule in kirchlicher Trägerschaft würdigte die Realschule Oberroning nicht nur schulische Leistungen, sondern auch Schüler, die durch anhaltendes soziales Engagement das Leben der Schulgemeinschaft mitgeprägt haben. Namensgeber für diesen Preis ist Pfarrer Johann Baptist Gahr, der 1838 das Kloster Oberroning gründete und den Grundstein für die Schule legte. Ihm zu Ehren wurde der Preis benannt, den Felix Stöckl aus der Klasse 10a erhielt. Klassenleiter Claus-Peter Englhardt hielt dazu eine Laudatio.

„Jetzt wird es Ernst!" meinte Schülersprecher Samuel Stadler. Er bedankte sich für die Unterstützung und Toleranz bei den Eltern, Lehrkräften und Betreuern. Auch die Elternbeiratsvorsitzende Christine Brunner richtete Glückwünsche an die Absolventen und erinnerte an den in diesem Schuljahr gegründeten Schulförderverein, der eine gute Gelegenheit biete, mit der Schule in Kontakt zu bleiben. Elternbeiratsmitglied Wolfgang Bauer schied aus diesem Gremium aus, da seine beiden Söhne von der Schule verabschiedet wurden. Müller dankte ihm für sein Engagement über viele Jahre für die Belange von Eltern, Schüler und Schule.

Marianne Schmid